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Siegesmund: Klimawandel macht nicht vor Landesgrenzen Halt

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Erster Bericht über Folgen des Klimawandels in Thüringen zeigt Handlungsbedarf

Erfurt (lr). Der Klimawandel mit seinen Folgen ist in Thüringen angekommen. Dies ist das Ergebnis des ersten Berichts über die Folgen des Klimawandels, den Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund heute vorgestellt hat.

„Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die auch vor den Landesgrenzen Thüringens nicht Halt macht. Mit dem Wissen über die Folgen des Klimawandels können wir bereits heute Vorsorge treffen, um zukünftige Schäden zu vermeiden. Ein ‚weiter so‘ wird uns und nachfolgende Generationen langfristig teuer zu stehen kommen“, so die Ministerin.

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Der Bericht macht deutlich, dass sich das Klima bereits in den vergangenen Jahren nachweisbar verändert hat. So hat sich die Jahresmitteltemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 bis 2016 bereits um 1,4 Grad erhöht – Tendenz weiter steigend. Globale Trends wie veränderte Niederschlagsmuster und zunehmende Extremwetterereignisse sind auch in Thüringen zu beobachten und werden in den kommenden Jahrzehnten weiter zunehmen.

Insgesamt ist in Zukunft mit einem unbeständigeren Klima zu rechnen. Die Zunahme extrem heißer Sommertage und der immer frühere Blühbeginn zahlreicher Bäume und Pflanzenarten sind vor allem für den steigenden Anteil älterer Menschen sowie Allergiker mit Auswirkungen auf die Gesundheit verbunden.

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Ein weiterer Anstieg der Jahresmitteltemperatur erhöht zudem den Konkurrenzkampf zwischen heimischen Tier- und Pflanzenarten und begünstigt die Einwanderung sogenannter invasiver Arten. Für die Forst- und Landwirtschaft nimmt der Anpassungsdruck durch eine höhere Waldbrandgefahr und steigende Vorkommen von Schadinsekten wie dem Borkenkäfer oder Rapsglanzkäfer zu.

Private Gebäudeeigentümer sind ebenso wie die Regional- und Landesplanung von zunehmenden Unwettern mit Hagel, Sturm und Starkregen sowie daraus folgenden Hochwassersituationen betroffen. Klimabewusstes Bauen und eine Absicherung durch einen erweiterten Versicherungsschutz gewinnen in den kommenden Jahrzehnten an Bedeutung.

Während der Naturtourismus von mehr Sonnenstunden profitieren kann, stellen weniger Frosttage und abnehmende Schneedecken in den Höhenlagen des Thüringer Waldes den Wintersporttourismus zukünftig vor große Herausforderungen.

Die Daten und Ergebnisse des ersten Klimafolgenmonitoringberichts werden Thüringens Kommunen zur Verfügung gestellt und dienen als Grundlage für lokale Anpassungskonzepte an die Folgen des Klimawandels. Mit dem geplanten Thüringer Klimagesetz soll eine regelmäßige Fortschreibung des Klimafolgenmonitorings im 5-Jahres-Rhythmus verankert werden.

„Klimaschutz und Klimaanpassung müssen Hand in Hand gehen. Wir wollen Thüringen zum Vorreiter beim Klimaschutz machen und den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um bis zu 95 Prozent reduzieren“, so Siegesmund.

Hintergrund

Das erste Klimafolgenmonitoring für Thüringen wurde von der Interministeriellen Arbeitsgruppe Klimaanpassung/Klimafolgenmonitoring auf Grundlage des Integrierten Maßnahmenprogramms zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Freistaat Thüringen (IMPAKT) erarbeitet.

Der Bericht „Klimawandelfolgen in Thüringen“ basiert auf einem Indikatorensystem und nutzt Daten aus bereits existierenden und laufenden Erhebungen behördlicher und nicht-behördlicher Einrichtungen. Neben der Beschreibung der beobachtbaren Klimaveränderungen in Thüringen werden auch die Klimawandelfolgen auf verschiedene Lebensbereiche erfasst. Es ist geplant, das System nach Überarbeitung des Integrierten Maßnahmenprogramms zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels um weitere Indikatoren zu Anpassungsaktivitäten und -maßnahmen zu ergänzen. Mit dem geplanten Thüringer Klimagesetz soll eine regelmäßige Berichterstattung über Klimafolgen und Klimaanpassung in Thüringen erfolgen. Download des Berichts „Klimawandelfolgen in Thüringen“ in der Publikationsdatenbank des Freistaates Thüringen unter http://www.thueringen.de/apps/publikationen/?filterhaus=9.

Ausgewählte Ergebnisse des beobachteten Klimawandels im Monitoringbericht 2017 „Klimawandelfolgen in Thüringen“:

  • Seit Beginn der Messungen im Jahr 1881 hat sich in Thüringen die Jahresmitteltemperatur mit einem signifikanten Trend erhöht.
  • Das 30-jährige Flächenmittel der durchschnittlichen Jahrestemperatur ist von 7,2 Grad Celsius (1881-1910) auf 8,5 Grad Celsius (1986-2015) gestiegen.
  • 2014 war mit einer Durchschnittstemperatur von 9,8 Grad Celsius das bisher wärmste Jahr seit 1881.
  • Signifikante Abnahme der Frost- und Eistage.
  • Signifikante Zunahme der Sommertage und heißen Tage.
  • Zunahme von Extremereignissen wie Starkniederschläge, Gewitter und Hagelereignisse sowie Trockenperioden. Das Thüringer Becken und vor allem der Osten Thüringens werden zunehmend von trockenen Phasen, vor allem in der Wachstumsphase, betroffen sein.
  • Jahresniederschlagssumme ändert sich in Thüringen kaum, aber: regional und saisonal bis zu einem Drittel Veränderung: trockenere Sommer, nassere Winter.
  • Der Winter wird die Jahreszeit mit den größten Veränderungen sein. Am Ende des Jahrhunderts wird er den Sommer als niederschlagsreichste Zeit abgelöst haben. Dabei werden Frost und Eistage abnehmen – das bedeutet weniger Niederschlag in Form von Schnee.
Quelle: TMUEN

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