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Kleine große Feuerwehrhelden

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Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Suhl – 24 Stunden in den Stiefeln eines Feuerwehrmannes / einer Feuerwehrfrau

Suhl (rh) Wer hatte als Kind nicht einmal den Wunsch Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu werden? Feuerwehrleute fahren ja schließlich mit diesen großen roten Autos und helfen den Menschen, für Kinder doch schon etwas ganz Besonderes.

Um einmal Feuerwehrmann zu werden brauch es Zeit bis zum Erwachsen sein, denn erst mit 18 Jahren darf man aktiv am Feuerwehreinsatzdienst teilnehmen. Aber gerade die Zeit bis man Erwachsen ist, dauert für die Kinder eine Ewigkeit. Um dem „Traumberuf“ des Feuerwehrmannes bzw. der Feuerwehrfrau etwas näher zu kommen, gibt es die Jugendfeuerwehren in Deutschland.

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Am vergangenen Samstag hatte die Suhler Jugendfeuerwehr ein ganz besonderes Highlight, 24 Stunden in die Stiefel eines Berufsfeuerwehrmannes zu schlüpfen. Dienstbeginn um 8.00 Uhr morgens. 16 Mädchen und Jungen standen, wie es sich in einer Berufsfeuerwehr gehört, in Zweierreihe ihrem Wachabteilungsleiter auf dem Feuerwehrhof Suhl-Zentrum gegenüber.

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Und dann war es auch schon so weit, der 2. Berufsfeuerwehrtag (1. Tag war im Jahr 2016) der Feuerwehr Suhl startet. Doch bevor es für die Kinder so richtig los gehen sollte wurden sie auf die einzelnen Fahrzeuge und Positionen aufgeteilt.

So begannen die Floriansjünger auch gleich damit ihr Fahrzeug zu übernehmen. Liegt denn auch jeder Ausrüstungsgegenstand da wo er sein sollte? Oder fehlt sogar etwas? Genau das sollten sie Überprüfen, damit bei einem möglichen Einsatz keine Überraschungen auftauchen. Nach gut 20 Minuten waren alle Fahrzeuge Einsatzbereit. Jeder hat seinen Platz gefunden und wusste nun welche Aufgaben er in den nächsten 24 Stunden hat. Eigentlich wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen um zum Frühstück überzugehen.

Doch daraus wurde leider nichts. Denn wie so häufig im wahren Leben, kam auch schon der erste (Übungs-)Einsatz. Die Leitstelle, welche durch einen Kameraden der Feuerwehr in der Auenstraße besetzt wurde, alarmierte den Rettungswagen in die Suhler Weidbergstraße. Doch als dieser in der Weidbergstraße ankam, um genauer zu sein am Standort des THW Ortsverbandes Suhl, musste die Besatzung feststellen, dass hier weitere Hilfe benötigt wird. Es handelte sich um einen „Massenanfall von Verletzten“. Dies konnte die Rettungswagenbesatzung unmöglich alleine schaffen. So wurden die Floriansjünger zum „Übungseinsatzort“ alarmiert.

Da auch die Erste Hilfe auf dem Ausbildungsplan steht, konnte hier gleich das Gelernte, praktisch an den „Verletzten“ (die Statisten stellten die Kameraden des THW OV Suhl) angewendet werden. Die erste Herausforderung für diesen besonderen Tag (drei weitere sollten an diesem Tag noch folgen), konnten sie nach einer knappen Stunde beenden. Klar gab es hier und da kleine „Problemchen“, zum Beispiel: wie spricht man den Patienten richtig an. Bedenkt man jedoch wie Aufgeregt die Kinder zu ihrem „Echten Einsatz“ waren, war das eine Klasse Leistung. Nachdem alle „Verletzten“ versorgt und in die Krankenhäuser abtransportiert waren, konnten sie zurück in ihre Wache.

Jetzt hieß es erst einmal Frühstücken, und das hatten sie sich auch wirklich verdient. Ihre Rolle als Berufsfeuerwehrleute hatten sie sich schon perfekt verinnerlicht. Bereits am Frühstückstisch wurde der Einsatz von ihnen ausgewertet und sich die Frage gestellt, „was heute noch so passieren mag?“

Doch der nächste Einsatz kam nicht von der Leitstelle, sondern von ihrem Wachabteilungsleiter. Küche Sauber machen: Geschirr und Essen von den Tischen abräumen, das Geschirr abspülen und die Küche wieder auf Vordermann bringen. Ja auch das gehört in den Berufsalltag eines Feuerwehrmannes dazu.

Auch danach war an Ausruhen nicht zu denken, denn es stand Fahrzeug- und Gerätekunde auf dem Dienstplan.

Zum Mittag ging es zum Bratwurstessen ins Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Oberland/Lauter. Auch hier merkte man den Kindern die Anspannung auf das was vielleicht passieren sollte, merklich an. Denn ihre großen Kameraden der Einsatzabteilung bereiteten schon ihren nächsten Übungseinsatz vor.

Diesmal wurde es heiß. Gegen 13.30 wurden sie über ihre Rufmelder zu einem Wohnhausbrand im Gewerbegebiet „Am Sehmar“ alarmiert. Hier stand bei Ankunft, dass mit viel Liebe gebaute „Holzhäuschen“ in Flammen. Es wurde ein Löschangriff mit drei Strahlrohren aufgebaut. Aus sicherer Entfernung begannen die Löschversuche der drei Eingesetzten Trupps. Zu retten war für die Florianjünger leider nichts mehr. Das „Häuschen“ viel den Flammen zum Opfer. Nach den Aufräumarbeiten und die Einsatzbereitmachung der Fahrzeuge hieß es jetzt erstmal eine „kurze 15“ zu machen. Gut die Pause war dann etwas länger als eine Stunde, diese hatten sie aber auch nötig um erstmal etwas verschnaufen zu können. Denn wie heißt es so schön der nächste Einsatz kommt bestimmt.

Und dieser kam schneller als vielleicht gedacht auf sie zu. Gegen 16:20 Uhr wurden sie zu ihrem heutigen schwierigsten Übungseinsatz gerufen. Auf dem „Untern Markt“ ist ein Bauarbeiter von einem Gerüst gestürzt, das in Folge dessen mit Einstürzte und den Arbeiter darunter begrub. Unter den Augen von einigen interessierten Bürgen machten sie sich an die Arbeit. Zuerst einmal wurde eine Lageerkundung festgestellt. Hier kam eine „Gasflasche“ zum Vorschein, worauf sofort eine Löschbereitschaft aufgebaut wurde. Nachdem die einzelnen Trupps Stellung an ihren Einsatzpositionen aufgenommen hatten, wurde mit der Rettung der Person begonnen. Behutsam wurde die Gasflasche in Sicherheit gebraucht. Alle losen Teile wurden entfernt und mit der Sicherung des Gerüstes durch unterbauen begonnen. Als dies erst einmal erledigt war, kamen die Hebekissen, zum Anheben des Baugerüstes zum Einsatz. Bereits nach kurzer Zeit konnte der Verletzte mittels Rettungsbrett geborgen und dem Team des Rettungswagens übergeben werden.

Zurück auf der Wache konnten sich unsere Nachwuchs Feuerwehrmänner- und frauen beim gemeinsamen Abendessen, etwas ausruhen. Doch auch hier blieb es nicht lange still. Dieses mal kam zwar kein Einsatz dazwischen, dafür eine Überraschung für die Kinder. Denn es ging zum Stützpunkt des Rettungshubschraubers „Christoph 60“ auf dem Döllberg. Hier konnten sich die Kinder über die Arbeit in der Luftrettung informieren, den Christoph 60 von unten bis oben unter die Lupe nehmen und den diensthabenden Piloten, Löcher in den Bauch fragen.

Doch auch jetzt, obwohl langsam die Nacht über Suhl hereinbrach, gab es noch kein Ende. Gegen 21.40 Uhr informierte die Leitstelle unsere kleinen Kameraden, das im Waldgebiet Am Sehmar zwei Personen vermisst würden. Schnell machten Sie sich auf den Weg und die Suche nach den Vermissten. Ausgerüstet mit Taschenlampen, Funkgeräten und Wärmebildkamera begann die Suche. Glücklicherweise konnte beide kurze Zeit später wohlbehalten gefunden werden. Nach diesem Kräftezerrenden Tag ging es jetzt aber wieder zurück auf die Wache und ab in Bett.

Die Nacht sollte ruhig bleiben. Beim gemeinsamen morgendlichem Frühstück wurden die letzten 24 Stunden ausgewertet, bevor es dann gegen 10 Uhr für die 16 Jungen und Mädchen in die Sommerferien ging.

Bericht/Fotos: Feuerwehr Suhl

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