Biologische Vielfalt zwischen Rennsteig und Saale kulinarisch entdecken

Erfurt (lr). Anlässlich des 8. bundesweiten Wandertages für die biologische Vielfalt lädt der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale am Sonntag zur Expedition ans Grüne Band.

„Im Schatten von Zäunen und Stacheldraht hat sich hier eine Vielzahl von  seltenen Tier- und Pflanzenarten erhalten. Damit ist das Grüne Band vom Todesstreifen zur Lebenslinie mitten in Deutschland geworden. Thüringen trägt für diesen Naturschatz eine besondere Verantwortung“, sagte Umweltstaatssekretär Olaf Möller.

Ausgangspunkt der Wanderung ist der ehemalige Schieferbruch bei Lehesten. Von dort geht es auf eine 7,5 Kilometer lange Runde mit Genuss-Stopp am Grünen Band und kulinarischer Überraschung am technischen Denkmal im Schieferbruch. Die Schieferbrüche bei Lehesten und das Grüne Band sind wichtige Rückzugsorte für bedrohte Arten und Schatzkammern der Biodiversität.

Am Grünen Band kann man die seltene Wasseramsel und den Schwarzstorch beobachten, die in sauberen kühlen Bächen ihre Nahrung suchen. Thüringen- und bundesweit geschützte Arten haben hier ihre Heimat. Einige Tiere, Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften sind sogar europaweit selten.

Im kommenden Jahr soll das Gesetz zur Ausweisung des Grünen Bandes Thüringen als Nationales Naturmonument in Kraft treten. Die Landesregierung hat dazu den Weg geebnet und vor wenigen Wochen den Gesetzentwurf beschlossen. Der Thüringer Landtag wird sich nach der Sommerpause damit befassen.

Hintergrund

Das Grüne Band soll in Thüringen auf der gesamten Länge von 763 Kilometern und einer Fläche von insgesamt 6.500 Hektar unter Schutz gestellt und damit zum ersten großflächigen Nationalen Naturmonument der Bundesrepublik werden.

Das künftige Schutzgebiet soll die Flächen zwischen der jeweiligen Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen, Bayern und Sachsen und dem ehemaligen Kolonnenweg der innerdeutschen Grenze umfassen. Die Stiftung Naturschutz Thüringen wird im Auftrag des Freistaats das Grüne Band erhalten und entwickeln.

Das Bundesnaturschutzgesetz ermöglicht seit 2010, „Nationale Naturmonumente“ als Schutzgebietskategorie auszuweisen und mit einem besonderen Qualitätszeichen zu versehen. „Nationale Naturmonumente“ müssen aus den bestehenden Schutzkategorien herausragen. Neben der Natur spielt hier die Landeskultur eine besondere Rolle.

Weitere Informationen zum Wandertag der biologischen Vielfalt: http://www.thueringer-schiefergebirge-obere-saale.de/Neuigkeiten/detail.htm?newsid=15C635CAF80

Quelle: TMUEN