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Honig – Das Gold bewirtschafteter Wälder

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Immer mehr Imker zieht es in die Wälder, wo die Waldbewirtschaftung kaum Pflanzenschutzmittel kennt und der regelmäßige Holzeinschlag für steten Blütenreichtum sorgt. Renaissance einer mittelalterlichen Waldnutzung – der Zeidlerei

Erfurt (hs). Die naturnahe Waldwirtschaft, die auf eine vielfältige Mischung heimischer Laub- und Nadelbäume baut, nahezu keine Pflanzenschutzmittel einsetzt und mit ihrer regelmäßigen Holznutzung immer wieder Licht und Wärme und damit Blütenreichtum in den Wald bringt, hat großen Anteil an bienenfreundlichen Wäldern im Freistaat. Allein in den 200.000 ha Wald der Landesforstanstalt werden aktuell etwa 100 Gestattungen für die Imkerei erfasst. Denn speziell der Waldhonig gilt als besonders reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Neu indes ist die Entwicklung nicht: Die mittelalterliche Waldzeidlerei war ein Handwerk, das auch in Thüringen regen Zuspruch fand.

Naturnahe Waldwirtschaft fördert die Waldimkerei

„Naturnahe Waldwirtschaft mit ihrer Arten- und Strukturvielfalt dient nicht nur der Gewinnung des nachhaltigen Roh-, Bau- und Werkstoffes Holz, sie ermöglicht auch, gleichsam nebenbei, die Gewinnung des Naturprodukts Honig“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Baumarten mit hohem Nektar- und Pollenangebot, wie etwa Bergahorn, Vogelkirsche, Elsbeere, Linden und auch Weißtanen, werden durch die naturnahe Waldwirtschaft berücksichtigt und gefördert. Die regelmäßigen Durchforstungen sorgen für Sonnenlicht am Waldboden und damit einem steten nektarspendenden Blütenreichtum. Bienenfreundliche Waldränder entstehen mit Weiden, Wildapfel und Feldahorn. Die Landesforstanstalt unterstützt zusätzlich die Waldimkerei im Staatswald etwa durch Hilfe bei der Suche und Erschließung geeigneter Standplätze, geringes Nutzungsentgelt oder die vereinfachte Möglichkeit der Befahrung von Waldwegen mit dem PKW. Waldimker die über eine der derzeit 100 Gestattungen verfügen, werden über örtliche Holzerntemaßnahmen und damit verbundene mögliche Wegesperrungen frühzeitig informiert, ebenso über anstehende Waldschutzmaßnahmen. Und ihre Produkte werden u. a. auch im Hofladen des Forstamtes Erfurt-Willrode angeboten.

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Renaissance einer mittelalterlichen Waldnutzung: Die Zeidlerei

Zeidler, wie die Waldimker im Mittelalter genannt wurden,  genossen einige Privilegien: Sie erhielten vom Adel freies Betretungsrecht der Wälder, durften Zeidlerbäume anlegen und Tiere jagen, die Bienenvölkern gefährlich wurden, wie Vögel oder Marder. Zeidler kannten die heute üblichen transportablen Bienenkästen nicht, sondern höhlten in etwa sechs Metern Höhe Kiefern, Lärchen, Eichen und Weißtannen aus. Dort setzten sie Bienenvölker ein – oft mehrere an bis zu drei Baumöffnungen. Die Zeidlerbäume wurden in der Zeidlerzunft über Generationen hinweg genutzt. Schließlich bot Honig wie auch Wachs zu jener Zeit im Vergleich zu Holz den 30-fachen Profit, an dem auch der Adel seinen Anteil erhielt. Über Jahrhunderte wurde so die Zeidlerei auch im Freistaat gepflegt und zur heutigen Imkerei fortentwickelt.

Nicht nur Honigbienen, auch Wildbienen werden im Wald gefördert

Im Hinblick auf die historischen Wurzeln der Zeidlerei in Thüringen und zur Unterstützung und Förderung der modernen Imkerei sichert Gebhardt den rund 2.250 organisierten Imkern weiterhin Unterstützung zu. Aber nicht nur das: Während die Honigbiene seit Jahrhunderten durch Imker betreut wird, fehlt es den rund 50 Wildbienenarten im Freistaat an einer solchen Lobby. „Die naturnahe Waldwirtschaft kommt nicht nur der Honigbiene, sondern auch und gerade der gefährdeten Wildbiene entgegen“, so Gebhardt abschließend.

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Quelle/Foto: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann

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