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Carl Orffs „Carmina Burana“ ab 23. Februar in Meiningen zu erleben

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Meiningen. Carl Orffs „Carmina Burana“ feiert am Freitag, dem 23. Februar (19.30 Uhr) und Sonntag, dem 25. Februar (19.00 Uhr) Premiere im Großen Haus des Meininger Staatstheaters – das Publikum erlebt eines der berühmtesten Chorwerke der Welt als seltene Theaterinszenierung. Regisseur Ivar Thomas van Urk erschafft eine zeitgemäße Interpretation des Stoffes und geht gemeinsam mit seiner Bühnen- und Kostümbildnerin Anja Hertkorn sowie der Choreografin Mara Kurotschka in eindrücklichen Bildern den Ideen von Gleichgültigkeit und Widerspruch, von Ausbruch und innerer Gefangenschaft, von Vulgarität und Schönheit nach. Spielerische wie tragische Momente des Lebens kommen zum Vorschein und bringen somit das große „Rad der Fortuna“ auf der Bühne des Staatstheaters zum Rollen. Vier Chöre (Chor und Extrachor des Meininger Staatstheaters, Suhler Singakademie und Suhler Knabenchor), die Solisten Elif Aytekin, Ondrej Šaling und Dae-Hee Shin und die Meininger Hofkapelle unter der musikalischen Leitung des Generalmusikdirektors Philippe Bach werden Orffs szenischer Kantate die entsprechende musikalische Sprengkraft verleihen und für einen monumentalen Klang sorgen. Premierenkarten sind an der Theaterkasse vor Ort, unter 03693/451-222 und -137 sowie www.meininger-staatstheater.de erhältlich. Weitere Vorstellungstermine sind am DO, 08.03. (19.30 Uhr), SA, 17.03. (19.30 Uhr), SO, 25.03. (19.00 Uhr), SA, 31.03. (19.30 Uhr), SO, 15.04. (15.00 Uhr), SA, 12.05. (19.30 Uhr), SA, 26.05. (19.30 Uhr) und FR, 29.06. (19.30 Uhr), Großes Haus.

Vor der Premiere gibt das Regieteam am Sonntag, dem 11. Februar um 11.15 Uhr im Foyer des Großen Hauses erste Einblicke in das Werk und die Inszenierung. Der Eintritt zur Matinee ist frei.

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Als Carl Orff 1942 die „Carmina Burana“ (lateinisch für „Lieder aus Benediktbeuern“), eine mehrsprachige Textsammlung bedeutender lyrischer Dichtungen des 13. Jahrhunderts, vertonte, hätte er wohl selbst nicht gedacht, dass er damit einen Welthit landet – und auch abseits der Theaterbühne wird sein Werk bis heute als mystischer, eindringlicher und kraftvoller Soundtrack gefeiert. Zwischen brachialem Bombast, dionysischer Burleske und Momenten des Insichgehens wirken die Burana wie eine Nummern-Revue, die sich kritisch befragen lassen muss. Drehen die Menschen selbst am Rad der Fortuna oder sind sie eingespannt an dessen Streben? Pompöse Massenszenen, Momente des Schmunzelns und intime Seeleneinblicke versprechen einen in jeder Hinsicht nachklingenden und –wirkenden Abend. Mit vier Chören steht eine stimmgewaltige Gruppe auf der Bühne, die die Zuschauer begeistern wird, aber auch zu verführen versucht.

Zum Regisseur:
Ivar Thomas van Urk wurde 1967 im niederländischen Voorburg geboren. Er studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst in Amsterdam. Während seines Studiums war er ein Jahr Assistent bei Johan Simons. Von 1992 bis 2000 war er künstlerischer Leiter und Regisseur der Theatergruppe Het Oranjehotel. Er hat sich zuerst einen Namen gemacht mit modernen Bearbeitungen von Klassikern – so inszenierte er u. a. Werke von Thomas Bernhard, Heinrich von Kleist, Rainald Goetz, Jean Racine, Henrik Ibsen, Tennessee Williams, Marguerite Duras, Bret Easton Ellis und William Shakespeare. 1998 erhielt er den Wim Barry Perspektiv Preis für Regie. Von 2000 bis 2009 war van Urk Hausregisseur am Het Nationale Toneel, dem zweitgrößten Haus der Niederlande. Hier inszenierte er u. a. die niederländischen Erstaufführungen der Stücke „Penetrator“ von Anthony Neilson, „Das Maß der Dinge“ von Neil LaBute, „Breathing Corpses“ von Laura Wade sowie „Doppeltüren“ und „Heimliche Ängste“ von Alan Ayckbourn. Neben Het Oranjehotel und Het Nationale Toneel inszenierte van Urk für verschiedene andere Häuser und Gruppen, z. B. „Antonius und Cleopatra“ von William Shakespeare am ROTheater in Rotterdam, „Onkel Wanja“ von Anton Tschechow bei Fact in Rotterdam sowie „Hurly Burly“ von David Rabe und „Das Produkt“ von Mark Ravenhill bei der Theatergruppe De Praktijk in Amsterdam – immer in einem freien, direkten Stil, der der Eigenheit des Schauspielers Raum lässt, den Inhalt fokussiert und viel Wert auf das Theater als Live-Geschehen legt. 2009 debütierte er in Deutschland am Theater Bonn mit dem Musikstück „To All Tomorrow’s Parties“. Seitdem arbeitet van Urk vermehrt an Theatern im deutschsprachigen Raum. Neben seinen Regiearbeiten ist van Urk auch als Musiker und Theaterkomponist tätig und hat zudem einen Lehrauftrag an den Hochschulen für Schauspiel in Amsterdam und in Arnhem.

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Zur Ausstatterin:
Anja Hertkorn wurde 1975 in Stuttgart Bad-Cannstatt geboren. Nach der Lehre zur Schauwerbegestalterin, der Fachhochschulreife und einem Praktikum bei „Baumann & Baumann“ studierte sie zuerst Produktgestaltung an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd. Nach dem Vordiplom arbeitete sie als freie Mitarbeiterin bei Prof. Nick Roericht, Produktentwicklung Ulm. 2003 beendete sie das Studium „Freie Kunst/Bühnenraum“ beim Prof. Raimund Bauer an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg mit dem Diplom. Seit 2000 entstanden (mit Stephan Kimmig, Stefan Moskov, Henning Bock, Thilo Voggenreiter, Andrea Udl, Niklaus Helbling, Ivar van Urk und weiteren Regisseuren) eigene Bühnenbild- und Kostümarbeiten in Österreich, der Schweiz und in Deutschland, u. a. am Schauspielhaus Graz, am Theater Lübeck, am Theater Koblenz, am Oldenburgischen Staatstheater, am Thalia Theater in Hamburg und am Theaterhaus Jena.
Mit der Ausstattung der Produktion „Carmina Burana” stellt sich Anja Hertkorn erstmals dem Meininger Publikum vor. Anschließend folgt die Ausstattung der Neuproduktion „Ariadne auf Naxos“ (Premiere: 13. April 2018), die zugleich nach „La Voix Humaine“ 2002 und „La Calisto“ 2008 an der Staatsoper Hamburg die dritte Zusammenarbeit mit der Regisseurin Aldona Farrugia ist.

Zur Choreografin:
Mara Kurotschka ist Absolventin der New Yorker Juilliard School. Ihre choreografischen Arbeiten wurden u. a. am New Yorker Lincoln Center, am Théâtre de Caen, auf der Ruhrtriennale, den Salzburger Festspielen und an den Münchner Kammerspielen gezeigt. Als Co-Regisseurin verbindet Mara Kurotschka eine langjährige Zusammenarbeit mit Phillip Stölzl, die sie bereits gemeinsam an das Theater Basel, an die Staatsoper Stuttgart, die Ruhrtriennale, die Deutsche Oper Berlin, die Staatsoper Berlin, die Wiener Festwochen und das Gran Teatro del Liceu Regie führte. Mit Jürgen Flimm arbeitete sie an der Staatsoper Berlin und am Mikhailovsky Theater, St. Petersburg zusammen. Das weit gefächerte Repertoire umfasst dabei u. a. Werke von Wagner, Verdi, Gounod, Berlioz, Puccini, aber auch zeitgenössisches Musiktheater, Operetten und Musicals. Seit 2013 inszeniert Kurotschka auch eigenständig. Die ukrainische Erstaufführung von Wagners „Der fliegende Holländer“, die sie am Opernhaus Donbass verwirklichte, wurde an die Nationaloper in Kiew, das Opernhaus Odessa und die Nationaloper in Lemberg eingeladen. Hierfür wurde Mara Kurotschka 2014 mit dem Taras-Schewtschenko-Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt sie weitere Auszeichnungen u. a. von der Akademie der Künste Berlin, der Kunststiftung Baden-Württemberg und der Kulturstiftung des Bundes.

Quelle: Meininger Staatstheater, Foto: Marie Liebig

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