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3. Foyerkonzert „Das Lied von der Erde“ am 18. Februar im Meininger Staatstheater

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Meiningen. Im 3. Foyerkonzert erklingt am Sonntag, dem 18. Februar (11.15 Uhr, Foyer Großes Haus) Gustav Mahlers Liederzyklus „Das Lied von der Erde“, dargeboten von den Sängern Siyabonga Maqungo (Tenor) und Elisabeth Stützer (Alt). In insgesamt sechs Sätzen vertonte der österreichische Komponist sieben Texte aus Hans Bethges Gedichtsammlung „Die chinesische Flöte“, die in ihrer thematischen Gesamtheit das zyklische menschliche Leben sowie das Wissen um irdische Endlichkeit ausdrücken. Unter dem Dirigat des 1. Kapellmeisters Chin-Chao Lin spielen Musiker der Meininger Hofkapelle in der Besetzung Nastassja Zalica (Flöte), Friedrike Kayser (Oboe), Andreas Kowalczyk (Klarinette), Johannes Himmler (Fagott), Philipp Kovacs (Horn), begleitet von Robert Jacob und Virginia Breitenstein Krejík am Klavier. Karten sind an der Theaterkasse vor Ort, unter 03693 451-222 und 03693 451-137 sowie www.meininger-staatstheater.de erhältlich.

Die letzten Zeilen aus „Das Trinklied vom Jammer der Erde“, welches das „Lied von der Erde“ einleitet, markieren das Leben Gustav Mahlers im Jahr 1907: Zuerst starb sein ältestes Kind Maria Anna, kurz danach wurde eine schwere Herzkrankheit diagnostiziert und er verlor nach zehn Jahren seine Anstellung an der Wiener Hofoper. Jene Schicksalsschläge spiegeln sich unweigerlich im kompositorischen Schaffen Mahlers wider und mit dem „Lied von der Erde“ gab er seinen Empfindungen und seinem Leid ein musikalisches Gewand. Die lyrischen Verse aus der Sammlung „Die chinesische Flöte“ – eine sehr freie Übertragung ins Deutsche von 1907, die sich allein auf ältere, fremdsprachige Übersetzungen beruft – zielten mit ihren Abschiedsgedanken und übermäßig negativ konnotierten Themen direkt in Mahlers düsteres Sein, gaben vielleicht sogar die eigenen Todesahnungen preis, die den Komponisten zu dieser Zeit umtrieben. Aus dieser Dunkelheit heraus erschuf Mahler eine Sinfonie, die ein wahres Kaleidoskop der musikalischen Vielfalt, aber auch der Gegensätze und Ideen offeriert: Von aufwallenden Klangstürmen über sanfte, melancholische, ja beinahe zerbrechliche Töne bis hin zu grotesk anmutenden Marschrhythmen und burlesken Virtuosenspielereien zieht der Komponist alle Register seines kompositorischen Könnens und erschafft mit dieser Kombination aus exotischem Kolorit, seelischer Verzweiflung und zuweilen archaischer Klangkraft ein sinfonisches Konstrukt, das den Hörer durchaus intim berühren mag. Selten erscheint Musik so echt, so wahrhaftig, da sie aus jeder Pore Authentizität versprüht, ein in Musik gegossenes, wunderbares Leid. Die reduzierte Fassung von Arnold Schönberg und Rainer Riehn verstärkt diesen Wirkungsgrad noch. Schönberg stellte die Bearbeitung aufgrund finanzieller Engpässe nicht fertig; erst in den frühen 1980er-Jahren vollendete Riehn das Arrangement, behutsam und ganz der Intention Mahlers und Schönbergs folgend, mit großem Respekt vor besagter Authentizität des Originals. Riehn beschrieb die Bearbeitung Schönbergs – besonders vor dem Hintergrund einer gewissen Ehrfurcht vor dem Projekt – als sensitive, den ursprünglichen Gedanken forcierende und mit reduzierten Mitteln fokussierende Erweiterung des Mahler’schen Werkes, da „Schönbergs Ambition vorab nicht auf eine ‚neue Deutung‘ zielte, sondern auf den demütig respektvollen, jedoch überaus schwierigen technischen Versuch, den Originalklang mit unvergleichlich ökonomischeren, ja drastisch reduzierten Mitteln ohne Verlust zu retten. Dass ihm dies in geradezu unglaublichem Maße gelang, macht seine Bearbeitung zu einem Meisterwerk eigener Art, das gerade wegen seiner Pietät dem Original gegenüber in eine neue Qualität umschlägt.“

Richter+Frenzel

PROGRAMM:
GUSTAV MAHLER (1860–1911)
Lied von der Erde

Eine Sinfonie für eine Tenor- und eine Alt-Stimme und Orchester nach Hans Bethges „Die chinesische Flöte“ (1907–1909)

Richter+Frenzel

Kammerorchesterfassung von Arnold Schönberg, vollendet von Rainer Riehn 1983

I. Das Trinklied vom Jammer der Erde
(Allegro pesante)
II. Der Einsame im Herbst
(Etwas schleichend. Ermüdet)
III. Von der Jugend
(Behaglich heiter)
IV. Von der Schönheit
(Comodo. Dolcissimo)
V. Der Trunkene im Frühling
(Allegro, keck, aber nicht zu schnell – Pesante)
VI. Der Abschied
(Schwer)

Quelle: Meininger Staatstheater

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