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Tipps für Sturmholzaufarbeitung im Privatwald

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ThüringenForst rät sturmgeschädigten Waldbesitzern zum Einsatz moderner Forsttechnik – händische Schadholzaufarbeitung ist extrem unfallträchtig

Erfurt (hs). Sturmtief „Friederike“ hat am 18. Januar im Privat- und Kommunalwald des Freistaats rund 250.000 Festmeter Schadholz zu Boden gebracht. Tausende Waldbesitzer stehen jetzt vor der Herausforderung, die Sturmschäden technisch wie auch finanziell zu bewältigen. Die praktische Schadholzaufarbeitung als zentrale Maßnahme ist eine gleichermaßen hochkomplexe wie gefährliche Aufgabe. Deshalb geben die Experten der ThüringenForst-AöR den Betroffenen einige unentbehrliche Tipps an die Hand. Dabei bleibt das wichtigste Ziel, Leben und Gesundheit aller Akteure zu sichern, stets im Fokus.

Drohende Gefahren gegenüber Dritte sofort beseitigen

Erste Aufgabe bei der Bewältigung von Schadereignissen im Wald ist sicherzustellen, dass Gefahren für Andere, die vom eigenen Wald ausgehen, sofort beseitigt werden. Dazu sollten öffentliche Verkehrswege, Gebäude im Wald sowie Erholungseinrichtungen am und im Wald umgehend kontrolliert und offensichtliche Gefahrenstellen entschärft oder gesperrt werden. Auch Waldwege, Brückenbauwerke oder Kulturen, die der Privatwaldbesitzer ggf. unter Verwendung von Fördermitteln errichtet hat, sollten unverzüglich kontrolliert und mögliche Schäden schnell an die zuständige Bewilligungsstelle gemeldet werden – ansonsten drohen bei Fristüberschreitungen Rückzahlungsforderungen.

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Lebensgefährlich ist die Aufarbeitung von Sturmholz, dass unter Spannung steht – wie hier auf der ganzen Schadfläche.

Zuerst Schadausmaß feststellen, bevor die Aufarbeitung starten kann

Das Abschätzen des Schadausmaßes und der Schadensstruktur sind Grundlage dafür, wie Sturmwurfschäden aufgearbeitet und beseitigt werden. Einzelstamm- oder Nesterwürfe erfordern eine andere Aufarbeitungsstrategie, als etwa großräumige Flächenwürfe. Privatwaldbesitzer mit einer aktuellen Forstbetriebsplanung sind bei derartigen Notlagen im Vorteil, sie können den Schadumfang bestandesweise relativ genau nach ihren Buchunterlagen schätzen. Ebenso sind Würfe, womöglich mit Wurzeltellern, anders zu behandeln als umfangreiche Stammbrüche, die eine hohe finanzielle Entwertung des Holzes zur Folge haben.

Schadholzaufarbeitung – Sicherheit geht vor!

Umgebrochene oder umgeworfene Bäume stehen oft unter mechanischer Spannung, deren Intensität und Wirkung von Laien kaum abzuschätzen ist. Ein unvorsichtiger Schnitt mit der Motorsäge kann so zum blitzartigen Hochschnellen von umliegenden Stämmen oder Ästen führen, die Folgen sind für den Motorsägenführer nicht selten tödlich. Auch Nachwürfe, Nachbrüche oder herabfallende Ast- oder Kronenteile, auch Tage nach dem eigentlichen Sturmereignis, stellen erhebliches Gefährdungspotenzial dar. Kleine Sturmholzmengen mit wenigen vereinzelten Bäumen können durchaus händisch durch den Privatwaldbesitzer aufgearbeitet werden, wenn folgende wichtige Grundsätze beachtet werden: Immer Verbandspäckchen am Mann, nie allein arbeiten, immer Mobiltelefon (samt Rettungspunkt-Info) in der Jacke, die komplette Schutzausrüstung tragen, Kenntnis der verschiedenen Schnitttechniken anwenden, eine der Stärke der geworfenen bzw. gebrochenen Bäume entsprechende Motorkettensäge verwenden und immer Familie und Freunde über die voraussichtliche Rückkehr vom Arbeitseinsatz informieren! Bei der Aufarbeitung größerer Schadholzmengen raten die ThüringenForst-Experten kategorisch zum Einsatz professioneller Forstdienstleister mit entsprechender Forsttechnik. Die Schadholzaufarbeitung sollte folgende Prämissen beachten: Fläche vor Masse, starkes Holz vor schwachem, Nadel- vor Laubholz und Südhänge zuerst.

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Zuletzt empfehlen die Grünröcke, auch auf die wald- und steuergesetzlichen Regelungen zu achten.

Titelbild: Forstministerin Birgit Keller (re.) und ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt vor einer Friederike-Sturmschadfläche im Privatwald bei Eschenbergen (Kreis Gotha).
Quelle: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann

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