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„Gelber Koffer“ verschwindet aus dem Suhler Stadtbild

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… und macht neuem Netto-Discounter Platz

Suhl (tsd). Es ist mittlerweile nicht mehr zu übersehen, dass das im Volksmund „Gelber Koffer“ genannte Gebäude im Suhler Wohngebiet Ilmenauer Straße abgerissen wird. An seiner Statt soll in nächster Zukunft ein zweigeschossiges Handelsgebäude entstehen.

Das Objekt und das Grundstück gehören der Ratisbona Handelsimmobilien Gruppe aus Regensburg. Medienberichten zufolge soll im Erdgeschoss ein Fachmarkt und die schon bestehende Fuchs-Apotheke einziehen. Letztere ist schon seit 1998 im alten Gebäude angesiedelt gewesen. Für die Zeit des Abrisses und Neubaus wurde die Apotheke auf dem Grundstück in Containern untergebracht, um eine nahtlose Versorgung im Wohngebiet sicherzustellen.

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Im Obergeschoss siedelt sich ein Netto-Markendiscount der Edeka-Gruppe an. Laut Aushang am Bauzaun sucht Netto noch Mitarbeiter für den künftigen Markt, der in etwa die Fläche des Netto-Marktes in der Aue I einnehmen werde.

Der „Gelbe Koffer“ war der zuletzt errichtete der drei Versorgungspavillons im damals „Leninring“ genannten Wohngebiet in Suhl. Während HO-Kaufhalle und „Haus der Dienste“ (mit Sparkasse, Post, Bibliothek, Frisör und Reinigung/Reparaturannahme) wie in der Aue II noch mit der Blechverzierung am Dachrand im Stil der 1970er Jahre rundum versehen wurden, ließ man diese bei diesem Neubau weg. So hob sich das Gebäude als steifer, simpler Kasten deutlich von den Nachbarn ab. Die gelben Außenwände gaben ihr Übriges. Für den Volksmund lag nun dort der „Gelbe Koffer“ oder nur „Koffer“.

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In ihm betrieb die HO (DDR-Handelsorganisation) eine Wohngebietsgaststätte, eine Kantine mit Großküche für die Mittagsversorgung der Schüler und für die Mitarbeiter zahlreicher Einrichtungen im Gebiet, eine Bierstube und ein Eiscafé. Der Kantinensaal wurde auch für Veranstaltungen aller Art genutzt. So veranstaltete hier ein Jugendklub ab 1989 regelmäßig Diskotheken für die Jugendlichen im Wohngebiet.

Nach der Wende erwarb ein privater Investor aus Bayern das Objekt. Er wandelte es zu einer Handelseinrichtung um. Nach intensivem Umbau zog dort der erste Lidl-Discounter Suhls ein. Außerdem beherbergte das Gebäude eine Videothek, einen Schuhmarkt, ein italienisches (Geldwäsche-)Restaurant, eine Backwaren- und eine Fleischverkaufsstelle, einen Schlüsseldienst, einen Imbiss und einen Zeitungs-/Tabakladen.

Später übernahm die Rhön-Rennsteig-Sparkasse die Räume des Restaurants, der Schuhladen schloss, anstelle der Videothek zog die Fuchs-Apotheke ein, die abrissbedingt aus dem ehemaligen Hochhaus Gorkistraße 1 weichen musste. Mit dem Auszug des Lidl starben nach und nach auch die kleineren Geschäfte im Objekt. Da half es auch nicht, dass vorübergehend die Halle des Lidl-Marktes vom Getränkemarkt der Rewe Glock OHG ausgefüllt wurde. Schließlich hielt nur die Apotheke die Stellung bis heute.

Titelbild: Die Bagger fressen sich gegenwärtig durch den „Gelben Koffer“ im Suhler Wohngebiet Ilmenauer Straße.
Foto: Wolfgang Meier

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