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„Grafen von Henneberg kein mitteldeutsches Adelsgeschlecht“

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Lob und Kritik für die neue Sonderausstellung im Museum Schloss Bertholdsburg

Schleusingen/Frankenblick. Am 25. November besuchten einige Mitglieder des Vereins Henneberg-Itzgrund-Franken e.V. die neue Sonderausstellung „Leben im Henneberger Mittelalter“ im Museum Schloss Bertholdsburg in Schleusingen. Von der Präsentation und der Zusammenstellung der Ausstellungsstücke sind die Vereinsmitglieder durchaus positiv angetan. Allerdings bemängeln diese die rückwirkende politische Zuordnung der Henneberger. „Die Grafen von Henneberg sind eindeutig ein fränkisches Adelsgeschlecht. Dies wird jeder Historiker so bestätigen. Diese, wie in dieser Ausstellung geschehen, als mitteldeutsches Adelsgeschlecht zu bezeichnen, nur weil Teile der Grafschaft Henneberg heute zum Bundesland Thüringen gehören, ist schlichtweg falsch. Auch wenn die Geschichte dieser Grafschaft somit auch Teil der Geschichte des heutigen Thüringen ist, so handelt es sich hierbei dennoch um Fränkische Geschichte.“, erklärt Martin Truckenbrodt, 1. Vorsitzender des 2013 gegründeten Vereins.

In der neuen Ausstellung findet sich die einzige Zuordnung der Grafschaft Henneberg zu Franken bei der Beschreibung des jüdischen Lebens in der Grafschaft Henneberg, in der vom „fränkischen Rintfleisch-Pogrom“ die Rede ist.

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„Als die Grafen von Henneberg Ende des 11. Jahrhunderts auf der Bildfläche der Geschichte erschienen, war die bis heute gegebene fränkische kulturelle Prägung unserer Region südlich des Rennsteigs im Wesentlichen schon abgeschlossen gewesen. Unsere davor wohl eher menschenleere Region wurde wie auch die anderen Teile der heutigen Kulturregion Franken seit dem 6. Jhd. in systematisch von Franken besiedelt. Unsere Region gehörte zum Herzogtum Franken und zum Herzogtum Ostfranken. Die Christianisierung ging, wie u.a. auch für das heutige Unterfranken, ebenfalls vom Kloster bzw. der Abtei Fulda aus. Der Rennsteig bildete bis 1994 die Nordgrenze des Bistums Würzburg, zu dem bis 1752 auch Fulda gehörte. Die Grafschaft Henneberg mit dem Gebietsstand vom 2. Juli 1500 gehörte bis 1806 zum Fränkischen Reichskreis, wurde dort zuletzt durchaus aktiv von den Wettinern vertreten. Die Wettiner hatten, anders als die heutige Thüringer Landespolitik, auch kein Problem damit unsere Region als ihre Ortslande zu Franken zu bezeichnen.“, stellt Truckenbrodt fest.

„Man ist im Bundesland Thüringen einfach nicht dazu bereit, was fränkisch ist auch als fränkisch zu bezeichnen. Alles wird sprachlich vollumfänglich für Thüringen oder Mitteldeutschland vereinnahmt. Was das DDR-Regime unter Einfluss des Deutschen Teilung und des Kalten Krieges begann, wurde seit 1990 von den CDU-geführten Landesregierungen und seit 2014 auch von der aktuellen Rot-Rot-Grünen Landesregierung fortgesetzt. Wir werden nicht locker lassen, bis endlich Schluss damit ist.“, erklärt Truckenbrodt. Anfang September schrieb der Verein erneut die Thüringer Landesregierung und diesmal auch konkret vier Einrichtungen im Sinne seines Kernanliegens an. „Wir hoffen darauf, dass der Tag der Franken 2019 in Sonneberg und Neustadt bei Coburg diesbezüglich endlich die Wende bringen wird. Wir haben in diesem Sinne der Thüringer Landesregierung mit unserem letzten Schreiben versprochen, bis zur nächsten Landtagswahl auf diese Wende zu warten. Sollte man unsere schon oft gezeigte Geduld auch diesmal wieder nicht wohlwollend berücksichtigen, werden wir dann diese Auseinandersetzung mit der nächsten Landesregierung wieder mit mehr Nachdruck fortsetzen. Als überparteilicher Verein ist es uns egal, ob es sich hierbei dann wieder um eine CDU-geführte Landesregierung oder um eine Fortsetzung von Rot-Rot-Grün handeln wird.“

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Titelbild: Die Residenz der Fürsten und Grafen von Henneberg-Schleusingen Schloss Bertholdsburg.
Text: HIF, Martin Truckenbrodt; Foto: Thomas Dreger

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