Schleusingen. Hören Sie (fast) den jubelnden Gesang der Feldlerche auf dem Titelblatt des neuen Semana-Heftes – schließlich ist sie der „Vogel des Jahres 2019“! Der zum Jahreswechsel erschienene Band ‚Semana 33‘ des Naturhistorischen Museums Schloss Bertholdsburg Schleusingen hat sieben naturwissenschaftliche Beiträge mit über 90 farbigen und 13 Schwarz-Weiß-Abbildungen zum Inhalt. Zwei ornithologische, ein botanischer, ein geologischer und zwei paläontologische Beiträge sowie eine Rückschau auf die SAURIER-Sonderausstellung 2018 füllen die 104 Seiten umfassende A4-Broschüre.

Im Eröffnungsbeitrag von Klaus Schmidt aus Breitungen/Werra wird eine Bestandsabnahme der Feldlerche im Grünland der Werra-Aue nach 33 Jahren Monitoring konstatiert. Die Zahl der Brutpaare hat sich von 1986 bis 2018 um 40% verringert. In einem zweiten Beitrag schildert der gleiche Autor die historischen Brutvorkommen und das Aussterben des Auerhuhns zwischen Breitungen und Langenfeld in der nordöstlichen Vorderrhön.

Der 2018 verstorbene Dr. Rolf Marstaller aus Jena hatte in seinem 177. Beitrag zur Moosvegetation Thüringens die Moose des Bärensteins südlich von Oberhof beschrieben. Er konnte hier 24 Moosgesellschaften und 111 Moosarten nachweisen.
Prof. em. Dr. Gerd Seidel aus Jena hat sich mit der Ausbildung der Schichten am Rande des Zechstein-Meeres nahe des Thüringer Schiefergebirges beschäftigt.

Etwas ganz Seltenes, einen Seeskorpion-Rest aus dem Unter-Devon des ehemaligen Uranerz-Tagebaus Lichtenberg bei Ronneburg nahe Gera, beschreiben Markus Poschmann aus Mainz, Dr. Jörg Maletz aus Berlin und Frank Hrouda aus Gera.
Jürgen Sell aus Euerdorf in Mainfranken hat eine sehr große Dokumentation von etwa 5 mm großen Schalenkrebsen (Conchostracen) aus dem Oberen Muschelkalk und Unter-Keuper von Unterfranken in Bayern vorgelegt, die es aber auch im Freistaat Thüringen gibt. Sogar heute leben solche Schalenkrebse noch in großen Pfützen oder Weihern.

Schließlich geben Dr. Ralf Werneburg und Georg Sommer vom Schleusinger Museum einen reich bebilderten Rückblick auf die 2018 sehr erfolgreich gelaufene Sonderausstellung ‚Lebende und versteinerte SAURIER‘. Diese Ausstellung hat in anschaulicher Art und Weise einen Überblick zu den Ergebnissen aus 30 Jahren Ausgrabung, Präparation und Forschung zu diesem Thema am Museum vermittelt.

Die Publikation ‚Semana 33’ wurde von der Thüringer Staatskanzlei und dem Landkreis Hildburghausen gefördert. Der Name der Zeitschrift ‚Semana‘ nimmt Bezug auf die älteste Bezeichnung für den Thüringer Wald – Semanous – durch Klaudios PTOLEMAIOS (um 100 bis um 175). Das neue Museumsheft ‚Semana 33‘ (ISSN 2192-3434) ist über das Schleusinger Museum zum Preis von 8 Euro + Versand zu beziehen (Tel. 036841-5310 oder per Email info@museum-schleusingen.de). Natürlich kann man es auch an der Museumskasse direkt kaufen.

Foto: NHM Schleusingen, Ralf Werneburg