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Hoher Schaden für die Forstwirtschaft im Jahr 2018

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Sühl: „Widerstandsfähige Wälder durch langfristigen Waldumbau“

Erfurt (lr). „2018 war ein dramatisches Jahr für die Forstwirtschaft in Thüringen. Die Stürme am Jahresanfang und der trockene Sommer haben die Waldbestände stark geschädigt und dies hat erhebliche finanzielle Folgen für die Forstbetriebe in Thüringen“, sagte heute Thüringens Forststaatssekretär Dr. Klaus Sühl im Thüringer Landtag. „Wir fördern als Land die Wiederaufforstung und Umbau der Wälder. Ziel ist es, unsere Wälder widerstandsfähiger zu machen, damit sie gegen den Borkenkäfer und andere Schädigungen weniger anfällig sind.“

In diesem Jahr fallen große Mengen Schadholz an. Durch die Sturmereignisse im Frühjahr waren es ca. 1.130.000 Erntefestmeter Bruch- und Wurfholz. Die Schadholzmenge durch den Borkenkäferbefall liegt bei etwa 600.000 Festmeter. Erfahrungsgemäß wird sich die Menge bis zum Ende des Borkenkäferjahres im Mai 2019 auf 1 Mio. Festmeter erhöhen. Die Borkenkäfersituation wird als besorgniserregend eingeschätzt.

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Sühl verdeutlichte die Folgen der Waldschäden: „Das viele Schadholz drückt die Preise am Holzmarkt erheblich. Die Forstwirtschaft finanziert sich weitestgehend über den Holzverkauf und die Niedrigpreise bringen die Forstbetriebe in finanzielle Schieflagen.“

Das komplette Ausmaß der Trockenschäden wird erst der Austrieb im kommenden Frühjahr zeigen. Bislang sind ca. 500 Hektar Forstkulturen betroffen. Durch Sturm und Borkenkäfer sind bisher auf über 1.300 Hektar Kahlflächen entstanden; auf weiteren 5.000 Hektar sind Schäden durch Einzelbrüche und – würfe zu verzeichnen. „Bisher erkennen wir Schäden auf etwa 6.800 Hektar Waldfläche, das entspricht etwa der Größe von 9.600 Fußballfeldern. Und leider werden noch weitere Schadflächen hinzukommen.
Die Wiederaufforstung wird in den nächsten Jahren die Hauptaufgabe der Forstbetriebe sein. Dabei werden wir sie unterstützen, denn der Wald geht uns alle an“, sagte Sühl.

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Zur Beseitigung von Waldschäden durch Unwetter und Ungeziefer standen in diesem Jahr 500.000 Euro zur Verfügung. 2019 werden diese Fördermittel um weitere 250.000 Euro erhöht, kündigte Sühl an. „Wir fördern Maßnahmen bis zu 70 Prozent der Kosten zum Beispiel für schnelle Aufarbeitung des Schadholzes und Abtransport aus dem Wald sowie Kontrolle und Bekämpfung von Schadinsekten. Für die Wiederaufforstung und zum Waldumbau sind in den nächsten beiden Jahren insgesamt 6 Millionen Euro vorgesehen“, so der Staatssekretär.

Sühl versprach den Waldbesitzern auch unbürokratische Unterstützung, indem Fristen gelockert werden, um etwa Anträge auf Geld für Wiederaufforstung zu beantragen oder einen vorzeitigen Beginn von dringenden Projekten zu ermöglichen.

Aufgrund der dramatischen Situation im Waldbestand und in der Forstwirtschaft haben Bund und Länder Ende November umfangreiche Fördermöglichkeiten ab 2019 beschlossen. Mit zahlreichen Maßnahmen sollen die Waldbesitzer gezielt unterstützt werden, um die durch Extremwetterereignisse verursachten Folgen im Wald zu bewältigen.

Über das Förderprogramm können bis zu 80 Prozent der Kosten für unter anderem die bodenschonende Räumung von Schadflächen, zur Bekämpfung von Schädlingen und von Waldbränden erstattet werden.

Der Bund stellt den Ländern für dieses zusätzliche Förderprogramm 25 Mio. Euro für 5 Jahre zur Verfügung.

„Das ist uns zu wenig und wir unterstützen die Bundesratsinitiative, mit der der Bund aufgefordert wird, mehr Geld für den Waldschutz zur Verfügung zu stellen. Im Thüringer Forstministerium bringen wir die Richtlinie „Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen“ schnellstmöglich auf den Weg und prüfen auch, ob wir dafür weitere Landesmittel bereitstellen können. Wir wollen schnell handeln, um weitere Schäden an unseren Wäldern zu vermeiden“, sagte Sühl.

Eine der wichtigsten Maßnahmen, um die den Wald langfristig gegen Klimaschäden zu schützen ist der Waldumbau. Ziel ist es, 100.000 Hektar Wald so umzubauen, dass diese Wälder auch bei sich ändernden klimatischen Bedingungen eine ausreichende Vitalität und Stabilität besitzen.

„Unsere heimische Forstwirtschaft hat beim Waldumbau schon bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Der Anteil der Laubbaumarten und der Mischbestände, die Holzvorräte, die strukturelle Vielfalt und die Naturnähe haben in allen Waldbesitzarten deutlich messbar zugenommen“, so der Staatssekretär.

Sühl wies allerdings auch darauf hin, dass Waldumbau ein sehr langfristiger Prozess sei. Da Bäume langsam wachsen, dauert es eine Weile, bis die Baumartenzusammensetzung und das Waldgefüge die gewünschte klimastabile Struktur erlangen.

Text: TMIL, Antje Hellmann; Foto: Thomas Dreger

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