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Stünde die Henneburg noch, sähe die Wartburg wohl ziemlich alt aus …

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Ausflugstipp: Aufstieg auf den Hainberg bei Meiningen-Henneberg bietet Aussicht und Ehrfurcht vor den größten Dynasten im Norden Frankens

Meiningen-Henneberg. Sie ist der Namensgeber und die Stammburg der Grafen und Fürsten von Henneberg, die beinahe 600 Jahre die Geschicke des nördlichen Frankenlandes (einschließlich ‚Südthüringen‘) bestimmten: die Henneburg. Die Henneberger waren die bedeutendste weltliche Macht nördlich des Mains. Ihr Geschlecht ging aus den in der Babenberger Blutfehde Anfang des 10. Jahrhunderts zerriebenen fränkischen Babenbergern (Popponen) hervor. Erstmals wurde das Geschlecht chronikalisch 1078 und urkundlich im Jahr 1096 erwähnt. Das gräfliche Haus von Henneberg trat erstmals mit Graf Godebold II. auf.

Die Burg war bis Ende des 13. Jahhunderts Mittelpunkt des Henneberger Landes, das große Teile des heutigen Unterfrankens, ‚Südthüringens‘ und auch Hessens umfasste.

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„,… doch niemand ohne Achtung, an dir vorüber gehen kann.‘ So heißt es in einem fröhlichen Lied, das der einst stolzen Burg Henneberg gewidmet ist. Was damit musikalisch über die Höhen des Thüringer Waldes und des Frankenlandes getragen wird, ist mehr als gesungene Heimatverbundenheit. Ist doch, was den Besucher auf dem seit der frühen Eisenzeit befestigten steilen Gipfel des Hainberges heute erwartet, nur scheinbar eine Burgruine wie viele andere. Ihre besondere Prägung erhält diese Ruine vom Geist der Geschichte“, liest man auf der Webseite  der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, zu deren Bestand die Burgruine Henneberg seit 1995 gehört.

Das heutige Boden- und Baudenkmal steht als Symbol für eine Staatsgründung (Henneberger Land) und für einen eigenständigen Kulturkreis innerhalb der Kulturregion Franken.

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Die Anlage weist die beindruckende Fläche von rund 3.200 Quadratmetern auf. Ihre ältesten Teile reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Sie diente dem Schutz wichtiger Straßenzüge von West nach Ost und Süd nach Nord, darunter auch die sogenannte „Weinstraße“.

Im 14. Jahrhundert verlor die Henneburg nach mehreren Teilungen der Henneberger Herrschaft an Bedeutung. Der Machtschwerpunkt hatte sich mit der Linie Henneberg-Schleusingen in das Schleusetal auf das Schloss Bertholdsburg verlagert. Im Bauernkrieg wurde die Henneburg gebrandschatzt, seit dem 16. Jahrhundert ganz und gar verlassen und mehr und mehr als öffentlicher „Steinbruch“ für das Baubedürfnis in den umliegenden Orten missbraucht.

Erst durch das Engagement von Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen wurde die Anlage vor dem vollständigen Niedergang gerettet. Zu DDR-Zeiten lag das Areal kaum zwei Kilometer von der innerdeutschen Grenze entfernt und damit im allgemein unzugänglichen Sperrgebiet. Nach dem Mauerfall 1989 bot sich engagierten Einheimischen und professionellen Denkmalpflegern ein wenig erfreuliches Bild.

Reste von Gebäuden bzw. Fundamenten im Inneren des Burghofes konnten seither unter anderem als Palas mit Kamin, als Kemenate, als Kapelle sowie als Wirtschafts- beziehungsweise Wohnräume nachgewiesen und gesichert werden.

Von der Burganlage sind ein Großteil der Ringmauer mit einbezogener Außenwand des Palas, Reste einer Abortanlage, der Bergfried, die Mauerschale einer Kemenate, ein Teil eines Wohn- und Wirtschaftsgebäudes mit Kellerportal, ein um 1880 ergänzter Turm, ein Brunnen bzw. eine Zisterne, ein kleiner Teil der Zwingermauer, der Trockengraben mit teilweise umlaufendem Wall sowie die die flach abfallende Bergzunge im Süden sichernden Wälle erhalten. Der Weg zur Burg steigt an der Westseite des Berges hangparallel an, durchquert das um 1935 ergrabene erste Tor, mündet in den Zwinger, umrundet die Nordseite und trifft in der Nordostecke auf das Tor zwei. Historische Quellen lassen hierbei auf ein Kammertor schließen.

Archäologische Ausgrabungen brachten außerdem den Befund einer älteren keltischen Befestigungsanlage auf dem Berg aus der Hallstattzeit (800 bis 450 v.u.Z.). Die Namensähnlichkeit mit dem hallstattzeitlichen Oppidum Heuneburg an der Donau scheint kein Zufall zu sein.

Heute lädt die Burganlage zur Besichtigung ein. Etliche Erläuterungen werden auf Tafeln vor Ort gegeben. Der Stumpf des Bergfrieds (14 Meter im Durchmesser) bietet Aussicht auf die Burganlage und ins Henneberger Land.

Text/Fotos: Thomas Dreger

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