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DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN: Zusatzvorstellung am 9. Juni

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Meiningen. Von Publikum und Presse wurde die eindringliche Inszenierung von Strawinskys DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN nach der Dichtung von Charles Ferdinand Ramuz begeistert aufgenommen. Drei Schauspieler und sieben Musiker bringen das Werk unter der Regie von Brian Bell und der musikalischen Leitung von Mario Hartmuth in einer hochkonzentrierten Intensität auf die Bühne der Meininger Kammerspiele.

In der Vorstellung am Sonntag, 9. Juni, 19.00 Uhr, Kammerspiele, gibt es nun noch einmal die Möglichkeit, die Geschichte vom heimkehrenden Soldaten und seiner Suche nach dem Glück zu sehen. Zudem wird am 18. Mai der Regisseur anwesend sein und im Anschluss zu Gespräch und Diskussion mit dem Publikum eingeladen.

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Der Soldat lässt sich auf einen Handel mit dem Teufel ein – er tauscht seine Geige gegen ein Buch, dessen Kenntnis reich macht. Zwar wird er reich, aber auch sehr unglücklich. Als der König die Hand seiner Tochter demjenigen verspricht, der die kranke Prinzessin heilt, werben Teufel und Soldat mit ihrem Geigenspiel um die junge Frau. Der Soldat hat Glück – doch ist dieses nicht von langer Dauer.

Das Märchenmotiv des Glücksverlangens wird hier ganz konkret auf die historische Situation gegen Ende des Ersten Weltkriegs bezogen. Igor Strawinsky befand sich in finanziellen Schwierigkeiten und suchte nach einem Weg, trotz der äußeren Umstände ein Werk zu schaffen, das ohne allzu großen organisatorischen Aufwand im Rahmen einer Wandertournee aufführbar war. Er verzichtete auf Gesang, bezog aber Pantomime und Tanz mit ein. Die Handlung ist in eine Stationenfolge aufgelöst, in die ein Erzähler eingreift. Der lakonisch harte ‚Sound’ wird von nur sieben Instrumentalisten erzeugt. Auf das Wesentliche konzentriert, ist „L’histoire du soldat” ein Schlüsselwerk der Neuen Musik.

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Doch DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN lässt sich auch als die Geschichte von allen Soldaten aller Zeiten lesen. Für den Kriegsheimkehrer ist die Welt nicht mehr so, wie sie vorher war – er bringt den Krieg mit nach Hause – die Kämpfe werden weiter geführt, im Äußeren wie im Inneren. Die Inszenierung zeigt den in der Kriegsmaschinerie gefangenen und traumatisierten Soldaten, der versucht Idealbilder von Männlichkeit und gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen. Die dem Märchen immanente Einteilung der Welt in Gut und Böse wird aufgebrochen, anstelle von Erzähler, Teufel und Soldat agieren die drei Schauspieler als drei Aspekte eines Soldaten, der Täter, Opfer und Beobachter zugleich ist.

Der Regisseur Brian Bell wurde in Lubbock, Texas, geboren. Nach Abschluss des Schauspielstudiums an der University of North Texas spielte er am Theater an der Parkaue und unternahm seine ersten Regieversuche in der Berliner Freien Szene. Ab 2006 war er als freier Regisseur und Schauspieler in Chicago tätig. 2017 inszenierte er am Nationaltheater Weimar und am Theater Ingolstadt.

Musikalische Leitung: Mario Hartmuth; Regie: Brian Bell: Bühne: Daniel Unger; Kostüme: Irmela Schwengler; Dramaturgie: Anna Katharina Setecki

Besetzung
Meininger Hofkapelle
Georg Grohmann
Michael Jeske
Sven Zinkan

Karten sind an der Theaterkasse vor Ort, unter 03693 451-222 und 03693 451-137 sowie www.meininger-staatstheater.de erhältlich. Weiterer Termin am 28. Februar.

Text: MSTh; Foto: Marie Liebig

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