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Wälder im Freistaat Thüringen sind der artenreichste Lebensraum

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Zum heutigen „Tag der biologischen Vielfalt“ verweisen Forstleute auf die Erfolge naturnaher Waldwirtschaft im Freistaat

Erfurt (hs). Der jüngste Weltreport zum Artensterben des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) hat Anfang Mai ein düsteres Bild gezeichnet: Etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Das ist ein Alarmruf, den Forstleute schon lange hören und deshalb seit Jahren beim Artensterben gegensteuern. Zum heutigen „Tag der biologischen Vielfalt“ verweisen Waldbesitzer und Förster in Thüringen deshalb zu Recht und mit Stolz auf ihre Arbeit zur Förderung der Artenvielfalt im Wald und deren konkrete Erfolge. Noch nie waren Thüringens Wälder gleichzeitig so flächenreich, so alt, so vorratsreich und so naturnah wie derzeit.

Unsere Wälder sind voller Leben

Der deutsche Wald und damit auch die Thüringer Wälder beherbergen von allen mitteleuropäischen Ökosystemen die meisten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten – in Summe vermutlich weit über 10.000. Das bestätigt der Bericht der Bundesregierung zur „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“. Dem Landschaftsraum Wald und der Forstwirtschaft wurde bei der Zielerreichung „Biodiversität“ mit 87 % der beste Wert aller Flächennutzungen bescheinigt. Die naturnahe Waldwirtschaft fördert die biologische Vielfalt. „Ob die Wildkatze im Thüringer Forstamt Hainich-Werratal, der Feuersalamander im Thüringer Forstamt Oberhof oder das Auerhuhn im Thüringer Forstamt Gehren – überall zeigen konkrete Artenschutzprojekte im Wald Erfolg“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. „Wir bleiben dran, unsere heimischen Wälder so zu pflegen, dass sie sich möglichst naturnah und artenreich entwickeln können“. Ein vielfältiger und gemischter Wald zeichnet sich nicht nur durch eine hohe biologische Vielfalt aus, sondern er ist meist auch stabiler und widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen wie Stürmen oder Dürren und weniger anfällig gegenüber Schadinsekten. „Das ist in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig“, so Gebhardt weiter.

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Was Waldbesitzer und Forstleute für die Artenvielfalt tun

Kennzeichen naturnaher Forstwirtschaft ist beispielsweise der Erhalt von sog. Biotopbäumen. Das sind alte, zum Teil schon absterbende oder auch tote Bäume, die besondere Lebensräume bieten, etwa für Spechte oder Fledermäuse. Speziell Totholz ist Heimat vieler Pilz- und Insektenarten. Schon bei Durchforstungen achtet der Förster darauf, dass so genannte Mischbaumarten gefördert, also nicht gefällt werden. So kann der Wald nach und nach immer vielfältiger werden. Auch Waldränder gestaltet der Forstmann naturnah und strukturreich und kann so bedrohten Arten, etwa Wildbienen, ideale Bedingungen bieten. „Besonders wichtig für die Artenvielfalt sind interessanterweise auch gerade jene Orte im Wald, an denen keine Bäume wachsen“, erläutert Gebhardt. Waldlichtungen, Waldwiesen und Wegränder sind besonders artenreich, etwa für Schmetterlingsarten wie Kaisermantel oder Mohrenfalter, die in geschlossenen Wäldern nicht vorkommen. „Natürlich gibt es in der Waldbewirtschaftung hinsichtlich der Erhaltung der Biodiversität auch noch ein wenig  „Luft nach oben“, fasst Gebhardt zusammen. Einige Arten haben sehr hohe Ansprüche an den Wald, dieses mit der Bewirtschaftung in Einklang zu bringen, fordert die ganze Försterskunst und -kreativität. Aber der ThüringenForst-Vorstand ist guter Dinge, das dies gelingen wird: „Schließlich ist Naturliebe und Waldverbundenheit tief im Erbgut der Förster verankert“.

Seit 2001 wird der 22. Mai als „Internationaler Tag der biologischen Vielfalt“ gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt offiziell von den Vertragsstaaten angenommen wurde.

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Titelbild: Viele heimische Nadelwälder werden immer laubholzreicher. Damit werden sie biologisch vielfältiger, klimastabiler, forstlich wertvoller und ästhetisch anspruchsvoller.
Text: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann; Archivfoto: Thomas Dreger

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