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DENK MAL! – Gleich dreifache Denkmalwürdigkeit für das Palais Feuchtersleben

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Hildburghausen. Zum Tag des offenen Denkmals am 8.9.2019 öffnete die Stadt Hildburghausen erneut die Pforte des Palais Feuchtersleben in der Knappengasse 18. Zahlreiche Besucher durften erstmalig die Perle des nach außen hin unscheinbaren Gebäudes bestaunen. Der im 1. Obergeschoss befindliche Rokoko-Saal wurde 2018 baulich vollständig saniert und soll der Öffentlichkeit eine Vorstellung geben, wie prunkvoll das Gebäude zu seiner Zeit gewesen sein muss und wie die Stadt das Gesamtensemble in Zukunft wieder präsentieren möchte.

Nach der Eröffnungsrede von Bürgermeister Holger Obst fesselte Museumsleiter Michael Römhild mit der überaus spannenden Historie des Gebäudes.

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Hier erfuhren die aufmerksamen Zuhörer, dass das Gebäude 1762 durch den späteren Oberlandbaudirektor Christoph Erdmann Feuchter von Feuchtersleben (1726-96) erbaut wurde. Durch die qualitätvolle und weitestgehend erhaltenen Rokoko-Stuckatur und Bausubstanz gilt das Gebäude als wertvolles Baudenkmal, welches an die 146 Jahre währende Residenzzeit der Stadt erinnert. 1799 besuchte hier der berühmte Schriftsteller Jean Paul Friedrich Richter seine kurzzeitige Verlobte Caroline von Feuchtersleben, weshalb das Gebäude auch als literarische Gedenkstätte für die Stadt Hildburghausen eine große Bedeutung hat. Von 1821 – 1882 beherbergte das Gebäudeensemble die Papiermachépuppenfabrik von Andreas Voit und später dessen Stiefsohn, dem begabten Bildhauer Ernst Conrad. Da es sich hier um eine der frühesten und bedeutendsten Unternehmen der Stadt handelte, gilt das Gebäude deshalb auch als wichtiges Industriedenkmal, obwohl der nördliche Seitenflügel, in dem die Fabrik untergebracht war, heute leider nicht mehr existiert.

Nach langer Zeit im Besitz einer Familie Kupfer wurde das Gebäude 1996 von einer privaten Immobilienfirma übernommen und nach deren Insolvenz im Jahre 2013 von der Stadt Hildburghausen erworben und für die in Teilabschnitten geplante Sanierung gesichert.

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Somit gelang und gelingt es der Stadt Hildburghausen auch weiterhin, dank dem Einsatz von Denkmal- sowie Städtebaufördermitteln, Spenden und Eigenkapital dieses 3-fach bedeutsame Denkmal in der historischen Altstadt von Hildburghausen zu bewahren. Durch die akribische Arbeit von Herrn Römhild wurde und wird immer noch die Geschichte des Gebäudes recherchiert, weitergegeben und bewahrt. Wer die Gelegenheit verpasst hat, den Rokoko-Saal zum Tag des offenen Denkmals zu bestaunen, darf auf Anfrage bei der Stadt auf eine gesonderte Führung hoffen.

Text/Foto: Stadt HBN

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