AWG Magazin 102

2 AWG Magazin EDITORIAL Frank Brösicke Vorsitzender des Vorstandes Positiv denken, wenn´s auch manchmal schwer fällt! Ja, ich könnte es mir leicht machen und einstimmen in das häufig anzutreffende Stimmungsbild angesichts der offensichtlichen Ahnungs- Hilfs- oder Handlungslosigkeit von Regierungen und Organisationen in Deutschland und der Welt. Ich könnte polemisieren über die Ideen und Wege, um den Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten beizukommen. Ich könnte einstimmen in die Kritik an der Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa. Ich könnte mich aufregen über die vielen Milliarden, die überall in die Welt hingegeben werden, um „deren“ Probleme zu lösen, anstatt sie in unsere Schulen, unsere Infrastruktur und unser Gesundheitssystem zu stecken. Ja könnte ich, wäre auch einfach. Mache ich aber nicht. Weil ich sonst einstimmen würde in einen Trend, der mir Angst macht! Immer häufiger führe ich in den letzten Wochen und Monaten Gespräche mit Blick auf das Wahljahr 2024 in Thüringen und höre Stimmen, die mit dem Brustton der Überzeugung tönen, dass man es denen jetzt mal zeigen muss. So geht es nicht weiter! Blau müsse man mal wählen! Sorry – denken diese Leute noch ein kleines Stückchen weiter? Erinnern sich die Menschen noch an die im Geschichtsunterricht vermittelten Entwicklungen der 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts? Hatten wir nicht damals schon eine sehr zweifelhafte Stimmung unter den Menschen und haben es am Ende mit dem Tod von zig Millionen Menschen bezahlt – und dem Spruch „Nie wieder!“ Schaut doch bitte mal genau hin, was da in Thüringen heranwächst. Gut, Höcke hat keinen Schnauzbart, aber den Scheitel trägt er ähnlich wie schon mal so ein Großmaul, das Deutschland und die Welt ins Verderben geschickt hat! Was hat denn diese blaue Partei für konkrete Inhalte anzubieten außer Protest? Protest ist gut und wichtig und wir können hier und heute in Deutschland protestieren, weil wir dieses Land so haben, wie es ist. Aber nach dem Protest braucht es konkrete gute Ideen und Handlungen, um uns voranzubringen. Die, die uns von der jetzigen Regierung serviert werden, sind auch nicht alle gut und wir zweifeln zu Recht an vielen. Aber nur Protest dagegen zu stellen, ist eben auch kein Ansatz! Geht Deutschland, wie es die blaue Partei möchte, aus der EU, verlieren wir ringsherum Absatzmärkte und damit Millionen von Arbeitsplätzen. Riegeln wir Deutschland für gezielte Einwanderung ab, finden wir morgen niemanden mehr, der unsere älter werdenden Menschen pflegt, Waren verkauft, Dienstleistungen erbringt. Wie oft öffnen schon heute Gaststätten nicht mehr, weil sich kein Personal hierfür findet. Wollen wir wirklich unsere Frauen wieder vor allem als Mütter verstehen, die sich um Kinderkriegen und Haushalt zu kümmern haben, statt selbst ein erfülltes Leben zu gestalten? An dieser Stelle ganz einfach mal innezuhalten, die Gedanken wieder zu ordnen und sich bewusst machen, wie gut es uns im Verhältnis zum Rest der Welt geht! Wir jammern auf sehr hohem Niveau. Die Weihnachtsmärkte waren auch in diesem Jahr rappelvoll und der Glühweinumsatz hat die Budenbesitzer glücklich gemacht. Unter den Weihnachtsbäumen werden die Geschenkeberge immer größer oder in Zeichen der Digitalisierung zumindest wertvoller. Nehmen Sie sich an Weihnachten Zeit, sich zu besinnen, dafür ist Weihnachten da. Überlegen Sie in Familie und mit Freunden, wie wir uns das Gute erhalten können ohne die Gefahr von blauem Dunst über uns Macht gewinnen zu lassen. Freuen Sie sich auf ein gutes, gesundes neues Jahr – und tun Sie dafür das Richtige!

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