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„Neue Heimat Thüringen? Flüchtlinge und Vertriebene um 1945“

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Vortrag und Lesung mit Dr. Uta Bretschneider am Donnerstag, dem 22. Februar 2018, um 19.30 Uhr im Bürgersaal im historischen Rathaus Hildburghausen

Hildburghausen. Wie Dorothea Allmeritter von der Stadt- und Kreisbibliothek Hildburghausen informiert, findet am Donnerstag, dem 22. Februar 2018, um 19.30 Uhr im Bürgersaal im historischen Rathaus Hildburghausen ein Vortrag mit Dr. Uta Bretschneider statt.

Über vier Millionen Menschen gelangten im Zuge von Flucht und Vertreibung um 1945 in die Sowjetische Besatzungszone (in das Gebiet des heutigen Landes Thüringen: ca. 700.000). Sie stellten zeitweise ein Viertel der Bevölkerung, doch ihr Status als gesonderte Gruppe sollte schnellstmöglich aufgehoben werden. Rasch wurden die Flüchtlinge und Vertriebenen daher zu „Umsiedlern“, später zu „ehemaligen Umsiedlern“ und schließlich zu „Neubürgern“ erklärt. Ihre Eingliederung galt bereits Anfang der 1950er-Jahre als erfolgreich abgeschlossen. Einrichtungen zur Unterstützung der „Umsiedler“ wurden nur wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufgelöst. In der DDR-Öffentlichkeit setzte eine weitgehende Tabuisierung ein, z. B. verbunden mit dem Verbot, landsmannschaftliche Zusammenschlüsse zu gründen oder Denkmale zu errichten. Eine Be- und Verarbeitung blieb so auf den privaten Bereich beschränkt. Die „Umsiedler“ sollten zu „Menschen ohne Vergangenheit“ gemacht werden, doch auf ihr „unsichtbares Gepäck“, ihr Wissen und Können, griff man im Zusammenhang mit dem Neu- und Wiederaufbau gern zurück.

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Dr. Uta Bretschneider liest am 22. Februar 2018 aus ihrer bei der Landeszentrale für politische Bildung erschienen Broschüre „Neue Heimat Thüringen? Flüchtlinge und Vertriebene um 1945“. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob und wie den sogenannten „Umsiedlern“ das Gebiet des heutigen Freistaates Thüringen über kurz oder lang zur „neuen Heimat“ wurde. Bretschneider zeichnet Hilfsmaßnahmen des Staates und alltägliche Lebenswelten der „Umsiedler“ nach. Sie beleuchtet den Umgang mit dem Thema bzw. das Umgehen des Themas in der DDR sowie die aktuelle Erinnerungskultur zu Flucht und Vertreibung. Grundlage bilden neben archivalischen Quellen und zeitgenössischen Presseerzeugnissen vor allem Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die u. a. in und um Kloster Veßra geführt wurden.

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Dr. Uta Bretschneider ist Direktorin des Hennebergischen Museums Kloster Veßra. Bis 2016 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden und promovierte 2011 bis 2014 zu „‚Vom Ich zum Wir‘? Flüchtlinge und Vertriebene als Neubauern in der LPG“. 2009 bis 2011 war sie am Hennebergischen Museum Kloster Veßra tätig. 2008 schloss sie ihr Studium der Volkskunde/Kulturgeschichte und Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören: DDR-Alltagskultur, Geschichte des ländlichen Raumes, Biografieforschung, Industriekultur.

Die Veranstaltung findet gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Erfurt statt.

Der Eintritt ist frei.

Foto: Nils Eisfeld; Slg. Hennebergisches Museum Kloster Veßra

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