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Weißtannensaatgut aus dem Freistaat Thüringen hat Premiumqualität

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Am Internationalen Tag der biologischen Vielfalt verweist ThüringenForst auf Forschungserfolge in der Forstpflanzenzüchtung bei der seltenen Weißtanne. 10.000 Jahre genetische Verarmung wurden „ausgeschaltet“

Erfurt (hs). Die heimische Weißtanne spielt beim Waldumbau hin zu klimarobusten Mischwäldern im Freistaat eine wichtige Rolle. Mit ähnlichen holztechnischen, aber deutlich besseren ökologischen Eigenschaften könnte sie die „bessere Fichte“ werden. Wissenschaftlern des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrums Gotha (FFK), eine Einrichtung der ThüringenForst-AöR, ist es nach 22 Jahren Labor- und Feldarbeit gelungen, mittels Anlage einer ausgeklügelten Samenplantage herausragendes Saatgut für den Waldumbau bereitzustellen. Die erzeugte genetische Vielfalt des Saatgutes übertrifft hierbei die Qualität vergleichbaren Saatgutes aus herkömmlichen Thüringer Erntebestände. Die genetische Vielfalt ist wichtiger Teil der biologischen Vielfalt unserer Natur. Die Vereinten Nationen (UN) erinnern jährlich am 22. Mai an das 1992 erarbeitete UN-Übereinkommen zur biologischen Vielfalt. Es gilt als erfolgreichstes Übereinkommen der UN überhaupt.

1995 wurden erste Tannenbestände für die Samenplantage ausgewählt

„In Samenplantagen werden, im Gegensatz zu den thüringenweit noch 42 natürlichen Saatgutbeständen der selten gewordenen Weißtanne, speziell ausgewählte Plusbäume „künstlich“ zusammengeführt“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Auswahlkriterien waren Vitalität, Erscheinungsbild und eine breite genetische Ausstattung. Letzteres wurde mittels Genmarker erfasst. Im Jahr 2000 waren die Gothaer Forstwissenschaftler dann soweit, die etwa zwei fußballfeldgroße Samenplantage Vitzeroda im Wartburgkreis mit Pfropflingen von 139 Plusbäumen einzurichten. Von 2012 bis 2016 wurden Samen abgeerntet, genetisch untersucht und einem Referenz-Saatgut gegenübergestellt. Unter dem sperrigen Namen THY-V-2016 konnte ein hervorragendes Saatgut gewonnen werden, das eine genetische Vielfalt ähnlich des sehr ursprünglichen makedonischen Refugialgebietes besitzt. Den Forstwissenschaftlern ist es gleichsam gelungen, die genetische Einengung des Thüringer Weißtannensaatgutes seit der letzten Eiszeit vor etwa zehntausend Jahre weitgehend auszugleichen.

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22 Jahre forstliche Forschung zahlt sich nun aus

Von den bundesweit sieben Weißtannen-Samenplantagen gehört die Thüringer Anlage in Vitzeroda zu den jüngsten und bestuntersuchten. 2012 wurde die Samenplantage daraufhin durch ein unabhängiges Expertengremium für Saatguternten zugelassen. Hochwertiges Weißtannen-Saatgut bleibt allerdings ein knappes Gut, welches nun aber auch in Thüringen häufiger geerntet wird. Das Anliegen der Sicherung der biologische Vielfalt, wie von der UN 1992 gefordert, haben Gothas Forstwissenschaftler einen kleinen Schritt vorangebracht. Für die Thüringer Wälder aber, wurde bei der Anpassung an den scheinbar unaufhaltsam fortschreitenden Klimawandel, ein großer Schritt vollzogen. Künftige Menschengenerationen werden dies zu würdigen wissen.

Quelle/Foto: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann

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