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Grünes Band/Natura 2000 Stationen: Rückenwind aus Brüssel

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Erfurt (lr). Gespräche in Brüssel (18/19. Juni) mit Vertretern der Europäischen Kommission – insbesondere in den Generaldirektionen Landwirtschaft und Umwelt – bestärken Umweltministerin Anja Siegesmund bei den Bemühungen für ein Nationales Naturmonument Grünes Band und einer finanziellen Absicherung der erfolgreichen Natura 2000 Stationen im Freistaat Thüringen.

„Das Grüne Band ist ein Symbol für ein geeintes, zusammenwachsendes Europa. Hier wird ein ehemaliger Todesstreifen zur Lebenslinie. In Thüringen bewahren wir die Erinnerung und sichern die Zukunft eines besonders langen Teilstückes vom Grünen Band. Wir haben – 30 Jahre nach der friedlichen Revolution – die große Chance, dieses einzigartige Geschichts- und Natur-Denkmal langfristig zu schützen. Europa braucht gerade in Zeiten wachsender Spannungen solche Symbole des Friedens und Zusammenwachsens “, erklärt Anja Siegesmund in Brüssel.

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Bevor sich vom 16. bis zum 18. Oktober 2018 auf der Wartburg die International Green Belt Conference trifft, warb Anja Siegesmund in Brüssel gemeinsam mit dem ehemaligen Grenzflüchtling und heutigen Naturfilmer und Abenteurer Mario Goldstein für das geplante Nationale Naturmonument Grünes Band. Mit 763 Kilometer Anteil am Deutschen Grünen Band (rund 1400 km) hat Thüringen das längste geschichtsträchtige Stück des ehemaligen Eisernen Vorhangs. Erstmalig präsentiert sich Thüringen mit diesem Vorhaben in Brüssel.

Wichtiges zweites Thema in Brüssel war die finanzielle Stärkung des Naturschutzes. Mitten im Prozess um die Neuaufstellung der europäischen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP; neue Periode gilt ab 2021) will Thüringen auf Defizite bei der Förderung von derzeit nicht geförderten – aber für den Artenschutz kostbaren – Offenlandflächen hinweisen.

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„Wir wollen, dass in der EU und Deutschland Natur- und Artenschutz angemessen finanziert wird. Dazu gehört eben auch, dass Offenland, das bedrohten Arten wie dem Braunkehlchen einen Schutzraum bietet und nur durch Beweidung erhalten bleibt, vollständig in die Agrar-Direktzahlungen integriert wird. Die Agrarzahlungen müssen weg von der Konzentration auf reine Flächenförderung und hin zur einer stärkeren Förderung von ökologisch sinnvollen Flächen. Denn von einem stärken Artenschutz profitieren wir alle.“

Für Thüringen geht es um Flächen, die derzeit von der EU nicht als landwirtschaftliche Nutzflächen anerkannt werden (früher: „Öd- und Unland“), obwohl sie durch Schaf-, Ziegen- und Kuhhaltung durchaus landwirtschaftlich genutzt werden. Es sind Weideflächen, in denen kleinräumlich verschiedene Lebensräume (Gebüsch, Kleingewässer, felsige Bereiche) eingestreut sind. Diese lassen sich mit den aktuellen GAP Rahmenbedingungen nicht in die geltenden (und geplanten) Fördersysteme einbinden. Dabei sind gerade diese Flächen z.B. für Vogelarten wie dem Braunkehlchen, Neuntöter und Wachtelkönig von sehr hoher Bedeutung. Thüringen besitzt viel von der oben beschriebenen Offenlandfläche und könnte damit einen besonderen Beitrag innerhalb der EU für den Artenschutz leisten.

Zudem sind die Offenlandflächen auch mit dem Gesetzesprozess Nationales Naturmonument Grünes Band verwoben. Denn viele Flächen auf dem Grünen Band sind Offenland, ihre Förderung würde dortige Schäfer oder Landwirte mit Weidenutzung zusätzlich unterstützen – und ihre Bindung zum Grünen Band stärken.

Titelbild: Umweltministerin Anja Siegesmund.
Quelle: TMUEN; Foto: Steffen Prößdorf (Lizenz: CC BY-SA 4.0)

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