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“Dichter ran!” – Poetry Slam No.4 im historischen Rathaus Hildburghausen

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Hildburghausen. Viele Leute glauben, die Jugend von heute hat es nicht so mit Literatur, schon gar nicht mit der Poesie. Doch weit gefehlt, denn jede Generation sucht nach Wegen, sich mitzuteilen und Gefühle und Gedanken auszudrücken. Seit 2012 tun das Schüler des Hildburghäuser Gymnasiums Georgianum alle zwei Jahre in einer gemeinsamen Schreibwerkstatt unter professioneller Anleitung. Anschließend treten sie an zu einem Wettbewerb der besonderen Art. Sie veranstalten gemeinsam mit der Stadt- und Kreisbibliothek Hildburghausen einen Poetry Slam im historischen Rathaus. So nennt man eine Dichterschlacht und die hat Tradition, nicht nur in Hildburghausen, im Freistaat Thüringen und in ganz Deutschland, sondern auch in der Geschichte der Menschheit. Schon immer wurden Wettbewerbe der Dichtkunst und/oder der Musik ausgetragen, ob in der Antike im Allgemeinen oder vor Zeiten auf der Wartburg im Besonderen.

Einen feinen Unterschied gibt es allerdings: beim Poetry Slam kann jeder ran, man muss kein „echter“ Schriftsteller sein, um dort aufzutreten. Der Dichter-Wettstreit ist relativ unkompliziert, dennoch haben sich im Laufe der Jahre ein paar wichtige Grundregeln herauskristallisiert. Regel Nummer eins: Respect the Poet! Ohne Achtung füreinander – sprich: ich höre dem anderen zu und schenke seinem Vortrag Aufmerksamkeit, auch wenn mir der Beitrag nicht so gefällt – also ohne Respekt läuft es nicht. Das ist in unserer heutigen Zeit gar nicht so einfach und viele Menschen wissen nicht mehr, dass es einfach unhöflich ist, dazwischen zu quatschen oder sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, wenn sich auf der Bühne jemand abmüht. Regel Nummer zwei: jeder hat nur ein paar Minuten Zeit, die Dauer des Vortrags wird vorher festgelegt. Da fallen stundenlange Selbstdarstellungen schon mal durch das Raster. Regel Nummer drei: Es gibt keine Requisiten und Kostüme und bei musikalischen Beiträgen muss der literarische Teil, also der Text, überwiegen.

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Allgemeine Regeln sind:

  • Texte müssen sich nicht reimen, können aber. Rap ist eine besondere Form und selbstverständlich erlaubt.
  • Der Sieger wird durch Applaus ermittelt, entscheiden wird immer das Publikum. Die Schüler des ersten Poetry Slam im Jahr 2012 haben sich etwas Besonderes ausgedacht, das seitdem zum Einsatz kommt: das Applausometer. Es misst die Stärke des Applauses, so dass es ganz korrekt zugeht.

Natürlich bekommt der Sieger auch einen Preis, allerdings ist es keine Flasche Whisky, wie im Ursprungsland des Poetry Slam üblich. 1986 entstand die Form dieses Wettbewerbs in Chicago und fand von dort den Weg in die ganze Welt.

In Hildburghausen werden die Ergebnisse der diesjährigen Schreibwerkstatt im zweiten Anlauf am Donnerstag, dem 13.12.2018, um 19.30 Uhr im Bürgersaal im historischen Rathaus Hildburghausen vorgestellt – unterstützt vom Friedrich-Bödecker-Kreis Thüringen e.V. und moderiert von Matthias Klaß aus Eisenach. Der erste Termin im September musste leider abgesagt werden. 17 interessierte Gymnasiasten haben ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Dabei sind wieder spannende, ernste und lustige und auf jeden Fall ganz besondere Texte entstanden.

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Den jungen Poeten ist ein zahlreiches Publikum zu wünschen und „Respekt“ für alle, die sich auf die Bühne trauen.

Der Eintritt beträgt 3,00 €.

Titelbild: Moderator Andreas Budzier verkündet beim Poetry Slam 2014 den Namen der Siegerin Anne Westphahl (Bildmitte).
Text/Foto: Stadt- und Kreisbibliothek HBN, Dorothea Almeritter

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