Rennsteig-Blick

19 WINTER 2023/24 Georgenthal (sei). Die Geschichte des Ortes Georgenthal begann im 12. Jahrhundert mit dem Bau eines Zisterzienserklosters. Zunächst auf dem nahen Georgsberg gegründet, wurde es alsbald ins Tal der Apfelstädt verlegt. Hier baute der Orden eine erhabene Klosteranlage, die zum Vollkommensten gehört haben soll, was die Zisterzienser je auf deutschem Boden hervorgebracht haben (Holtmeyer). Rund drei Jahrhunderte dauerte das Klosterleben an. Nach Jahren der Blüte der zisterziensischen Ordenstätigkeit kam 1525 der Niedergang. Ein aufständisches Bauernheer plünderte in der Osternacht das Kloster und vertrieb dessen Bewohner. Mit diesem Ereignis setzte der Verfall der romanischen Bauanlage ein. Bei einem Hochwasser Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die bis dahin in der Erde versunkenen Säulenreste und Grundmauern freigespült. Die gezielte Freilegung der Ruine der Klosterkirche Ende des 19. Jahrhunderts brachte schließlich Gewissheit über die beeindruckende Größe der Anlage. Heute befindet sich das Klostergelände im Eigentum der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Von der Abtei blieben einige Bestandteile erhalten, die alle am Rande des heutigen Kurparks bzw. in diesem liegen: Das Kornhaus mit seinem frühgotischen Rosenfenster (Rosettenfenster), die St. Elisabethkirche der Evangelisten (ehemals Pfortenkapelle), der in seinem Untergeschoss erhaltene „Hexenturm“ (früher ein Torturm) sowie Mauer- und Gebäudeteile des „Schlosses“, das eine Zeitlang die Sommerresidenz des Herzogs Ernst des Frommen war. Ein Spaziergang durch die Klosterruine und entlang der Klosterstraße lässt die Vergangenheit spürbar werden. Der Lutherweg: eine Hommage an den Reformator Als Wander- und Pilgerweg führt er zu über 30 Orten, die mit dem Leben Martin Luthers verbunden sind. Er vernetzt das mitteldeutsche Kernland der Reformation mit den angrenzenden Bundesländern und erstreckt sich auf rund 1.000 km, verteilt auf 46 Etappen. Auf der 6. Etappe geht es von TambachDietharz u.a. durch Georgenthal bis nach Gotha. Im einstigen Zisterzienserkloster in Georgenthal war der Humanist und Freund Luthers, Georg Burkhardt (Spalatin), Novizenlehrer. Von ihm soll Luther die Bibel für seine Bibelübersetzung auf der Wartburg erhalten haben. Sehenswert ist auch der „Lutherbrunnen“, aus dem Luther 1537 Quellwasser getrunken und daraufhin von Nierenschmerzen genesen sein soll. www.georgenthal.de Fotos: Mathias Baier Die Klosterruine und ihre Geschichte(n) ... eine der schönsten und größten Kristallgrotten Europas ... geführte Höhlenbesichtigungen durch das ehemalige Bergwerk ... Heiraten unter Tage  Höhlenkonzerte bei Kerzenschein ... Geoparkinformationszentrum  Gastronomie vor Ort Anfahrt: A4 Waltershausen / B88 oder mit der Thür. Waldbahn Telefon: 03623-311667  WWW.MARIENGLASHOEHLE.DE geöffnet: Apr - Okt tgl. 10 - 17 Uhr / Nov - März tgl. 10 - 16 Uhr Brotterode-Trusetal (sei). Auch im Winter 2024 geht in Südthüringen wieder ein namhaftes internationales Skisprung-Event über die Bühne – beziehungsweise natürlich über den Bakken. Auf und an der Inselbergschanze in Brotterode findet im Rahmen des FIS Continental-Cups (COC) wieder ein hochkarätiges Skisprung-Wochenende statt. Der Continental-Cup ist die jährlich vom Weltskiverband FIS ausgerichtete zweithöchste Wettkampfklasse im Skispringen. Diese macht vom 16. bis 18. Februar 2024 in Brotterode Station. Mit seinem gewohnt spannenden Wettkampf-Programm zieht das Wintersport-Highlight gewiss wieder tausende Skisprungfans in seinen Bann. Neben den Herren sind hier auch die Damen wieder mit am Start. Ab dieser Saison absolvieren sie ihre Wettkämpfe im Rahmen des neu eingeführten Skisprung-Intercontinental-Cups, der ebenfalls die zweithöchste Wettkampfklasse ist. Los geht’s in Brotterode am Freitag mit der Eröffnungsveranstaltung. Am Samstag und Sonntag finden dann über den Tag verteilt das Training bzw. die Probedurchgänge und anschließend die Wertungssprünge der Skisprung-„Adler“ statt. Natürlich können sich die Zuschauer auch wieder auf emotionale Momente bei den Siegerehrungen und auf ein stimmungsvolles Rahmenprogramm freuen. Die Inselbergschanze, von ihren Fans auch liebevoll „Alte Dame“ genannt, begeht 2024 ihren 55. Geburtstag. Die Hälfte ihrer „Lebenszeit“, fast 30 Jahre schon, gehört sie zu den bedeutendsten FIS-Continental-CupSkisprungschanzen in der Welt. Am 10. Dezember 1995 hatte der 1. FIS Continental-Cup im wintersportbegeisterten Brotterode stattgefunden. (Änderungen vorbehalten) skispringen.aminselberg.de Fotos: Arenaproduktion WSV Brotterode Vorfreude auf die„Adler“ in Brotterode

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